In diesem Monat haben wir mit unserem Professor und Prorektor Nils Högsdal gesprochen, der uns ein paar Fragen zu seiner Tätigkeit an der Hochschule der Medien (HdM) beantwortet hat:
Seit wann unterrichten Sie an der HdM und wie kam es dazu?
Ich bin jetzt etwas mehr als 5 Jahre Professor an der HdM. Meine Kontakte gehen aber bis in das Jahr 2000 zurück, sowohl über den Einsatz von Planspielen wie auch als Lehrbeauftragter. Ich hatte schon lange den Traum als Professor zu lehren und zu forschen, dennoch war meine Bewerbung fast schon spontan: ich sah die Ausschreibung für die Professur und dachte: genau das möchte ich machen.
Warum haben Sie sich dafür entschieden, auch im Bereich Weiterbildung zu unterrichten?
In meiner Zeit als Geschäftsführer von TOPSIM habe ich fast 500 Weiterbildungsseminare gestaltet. In den 12 Jahren habe ich massive Veränderungen erlebt. Gab es im Jahr 2000 noch 5 und 6-tägige Seminare, sind heute 2 Tage das höchste aller Gefühle. Ergänzt wurden diese Seminare durch „Page-Flipper“, d.h. einfache Online-Module, welche kaum einen Mehrwert gegenüber Büchern bieten. Darunter hat natürlich in vielen Fällen die Qualität gelitten. Hier bei uns an der HdM haben wir wiederum die Chance, Weiterbildung mit akademischem Anspruch auf hohem Niveau für eine spannende Zielgruppe zu gestalten.
Was gefällt Ihnen an der HdM und warum würden Sie die Weiterbildungsstudiengänge hier empfehlen?
Ich denke jeder, der die HdM betritt sieht, dass die Hochschule von Menschen gestaltet wird, die sich gerne etwas mehr engagieren, als sie müssten. Im Dezember sehen Sie Weihnachtsbäume, es finden ständig relevante Veranstaltungen statt, jemand sitzt am Flügel, andere sind gerade für das Hochschulradio „on air“ und bestimmt wird in irgendeiner Ecke ein Prototyp gebaut oder ein Film gedreht. Für die Weiterbildung bedeutet dies, dass man – zumindest für ein paar Tage – hier voll eintauchen kann und Teil dieses schönen Mikrokosmosses ist.
Gibt es ein Fach, das Sie am liebsten unterrichten und wenn ja, welches?
Mein ganzes Portfolio macht mir Spaß, sowohl die Themen aus dem Bereich Corporate Finance wie auch alles, was mit Gründung und Geschäftsmodellen zu tun hat. Besondere Freude habe ich an Themen, welche dankbar für (inter-)aktive Lernmethoden wie Planspiele, Action Learning und Fallstudien sind.
Was meinen Sie, wie sieht unser Arbeitsmarkt in 10 Jahren aus?
Ich habe vor kurzem ein Buch mit dem Titel „The Future of the Professions“ gelesen. Viele von uns haben sich Expertenwissen angeeignet mit dem Ziel, Sachverhalte zu beurteilen und Entscheidungen zu treffen. Dies wird sich massiv ändern. Wie beim autonomen Fahren können solche Entscheidungen entweder automatisiert getroffen werden oder aber Menschen massiv unterstützen. Die wirklich interessanten Aufgaben in Zukunft, werden die Menschen haben, welche solche Systeme designen, dafür neue Anwendungsfälle finden und verstehen, wie man damit Geld verdient.